Ich war zwar spät dran, aber nicht in Eile, denn die Etappe hatte ja nur 200 Kilometer. Also fuhr ich langsamer als gewöhnlich, aber immer noch flott genug um mich nicht an die Ziffernbeschilderung zu halten. - Hallo? Kein Mensch hier in Peru nach irgendwelchen Regeln! 20 - 30 km/h schneller als erlaubt, sind hier die Regel! - Es holte mich doch tatsächlich ein weißer PickUp mit grüner „Brustbinde“ und entsprechender akustischer und optischer Signaltätigkeit aus dem Verkehr. - Ich lies den jungen Beamten erst einmal ausreden, um ihm dann zu sagen, dass ich nichts verstehe! - Nun wurde mit Handy übersetzt. Er wiederholte seine Moralpredigt über die Einhaltung von Regeln, man sei ja schließlich in Peru! Dann hielt er mir ein Foto meines Kennzeichens unter die Nase und meinte ich müsse sofort 2.850 SOL (ca. 700 EURO) zahlen, weil ich 30 km/h zu schnell gefahren wäre! Dazu hielt er mir irgend einen spanischen Text vor die Nase. - Ich sagte, er solle mir eine Zahlungsanweisung geben, außerdem sehe ich keinen Beweis, dass ich tatsächlich so schnell gefahren bin. Da wollte der Uniformierte meine Fahrzeugpapiere haben. Ich sagte 2x NEIN! - Da wurde er sauer. Ich zeigte ihm die Verlustanzeige meiner Dokumente von der Polizei aus Chimbote.
Als er begriff, dass auch meine Dollars weg sind, nahm er mir mein restliches Bargeld ab und lies mich weiterfahren. Natürlich bekam ich keine Quittung! - Die wollten einfach nur einen Alleinreisenden abzocken!
Ich erzählte die Story dann später im Hotel. - Tipp von der jungen Alexandra: Sei vorsichtig! Auf der Panamericana Sur, also südlich von Lima, sollen diese „Raubritter“ noch viel schlimmer sein!
Eigentlich wird dieses Vorgehen nur den Polizisten in Kolumbien nachgesagt.